(ssg) Für viele ist die Kombination verblüffend: die vielen Touristen
und Ausflügler, die zurzeit das ehrwürdige Stauferkloster in Lorch
besuchen, treffen dort, im Klosterhof und in den historischen
Gebäuden, auf die ausdrucksvollen Figuren der Herzogin von Württemberg.
Etwa auf die weit über zwei Meter große Bronzeskulptur "Umarmung":
So zeitgenössisch das Kunstwerk ist, fügt sich doch diese "Skulptur
der Zärtlichkeit, die Schutz gewähren soll" - so die Aussage der
Künstlerin - harmonisch in die Klosteranlage von Lorch ein. Weithin
sichtbar steht sie derzeit in der parkartigen Umgebung des geschichtsträchtigen
Klosters, zusammen mit zahlreichen anderen Arbeiten von Herzogin
Diane. Die Künstlerin wäre, wenn das Bundesland noch eine Monarchie
wäre, tatsächlich die Königin von Württemberg.
Dass die Ausstellung in Kloster Lorch stattfindet, hat seinen
besonderen Reiz: Zum einen, weil sich hier in der Klosterkirche
die Grablege eines anderen Herrschergeschlechts befindet: die
der berühmten Staufer. Zum anderen aber, weil man sich kaum einen
schöneren Platz vorstellen kann. Die alterwürdigen Klostermauern
gewährten Jahrhunderte lang den Benediktinermönchen Schutz. Heute
noch vermitteln sie, hoch auf einem Bergrücken über dem Remstal
gelegen, diese Atmosphäre von Geborgenheit. Von der über 900 Jahre
alten Klosteranlage sind noch die berühmte romanische Klosterkirche,
Teile des stimmungsvollen Kreuzgangs, die Prälatur und verschiedene
Wirtschaftsgebäude erhalten.
Das künstlerische Werk von Diane von Württemberg umfasst viele
Bereiche: Malerei, Kunsthandwerk und Bildhauerei. Im Mittelpunkt
ihrer Arbeiten steht der Mensch im Kreislauf der Natur und in
seiner Beziehung zu Gott. Die geschichtsträchtige, romanische
Lorcher Klosterkirche - Grablege der Staufer - mit Kreuzgang,
Refektorium und Klostergarten bietet einen würdigen Rahmen, um
die Kunst der Herzogin zu präsentieren. Das gesamte Klostergelände
ist in die Ausstellung miteinbezogen. Im Klostergarten finden
sich die großen Skulpturen, auf kleinere Arbeiten trifft man in
der Kirche. Im Kreuzgarten und im Refektorium sind Gemälde, Porzellanmalereien,
Glastische und Vitrinen mit Keramiken und Tischdekorationen sehen.
Die Künstlerin, mit korrektem Namen Diane Francoise Maria da
Gloria Herzogin von Württemberg, ist eine geborene Prinzessin
von Frankreich und seit ihrer Kindheit künstlerisch tätig. Seit
1960 ist sie mit Carl von Herzog von Württemberg verheiratet,
der gerade, viel beachtet, seinen 70. Geburtstag feiern konnte.
Die Familie - sechs Kinder sind aus dieser Verbindung hervorgegangen
- lebt im oberschwäbischen Schloss Altshausen und in Friedrichshafen.
Dianes kreativste Schaffensphase begann 1971. Seit den Achtziger-Jahren
befasst sie sich mit Metall, insbesondere mit Bronze. Ihre Kunst
entsteht spontan, ihre Motive entwachsen dem Unterbewussten und
werden deshalb oft in die Nähe des Surrealismus gerückt. Die Werke
der Diane Herzogin von Württemberg sind in zahlreichen Ausstellungen
auf der ganzen Welt gezeigt worden.
Im Kloster Lorch ist die Ausstellung "Der Ring der Zeit" noch
bis zum 24. September zu sehen.
Öffnungszeiten Kloster Lorch: Di bis So 10 bis 18 Uhr und nach
Vereinbarung
Eintritt Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €
Weitere Informationen beim Touristikbüro unter Tel. 0 7172/ 92
84 97 E-Mail: touristik-buero@foni.net