23.1.06
Frieden durch Recht - Das Reichskammergericht (1495-1806)
Wanderausstellung des Reichskammergerichtsmuseums Wetzlar
im Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises in Ladenburg
"'Frieden durch Recht', als ansehnliche und informative Tafelausstellung
konzipiert, beinhaltet interessante Exponate, wie etwa Drucke
zur Rechtsgeschichte aus dem 16. bis 18. Jahrhundert." Mannheimer
Morgen, 17.1.07
Das Reichskammergericht nahm seinen Ursprung als Folge der Landfriedensordnung
von 1495 in der Einrichtung eines ständigen Gerichtshofs
mit Sitz in Speyer 1527. War vorher die "Fehde" ein
legitimes Instrument zur gewaltsamen Durchsetzung von Interessen,
sollte jetzt der Austrag von Differenzen auf friedlichem Weg und
unter Zugrundelegung klar definierter Regeln in den Instituionen
des Reichs kanalisiert und monopolisiert werden. Nach der Zerstörung
Speyers 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das höchste
Gericht des Reichs nach Wetzlar verlegt, wo es bis 1806 blieb.
Viel gescholten und geschmäht war das Reichskammergericht
doch eine der wesentlichen Instanzen, die zumindest in den kleineren
und mittleren Territorien die Ausbildung eines fürstlichen
Absolutismus im 18. Jahrhundert verhinderte, da jederzeit Untertanen
ihre eigene Landesherrschaft verklagen konnten - und auch, wie
das Beispiel der selbstbewussten und auf ihre Rechte bedachten
Bürgerschaft von Lahr zeigt, gewannen.
Donnerstag, 8. Februar
Vortzragsreihe des Kreisarchivs:
Annette Baumann: Rechtsprechung im Alten Reich
Kreisarchiv, Ladenburg, Trajanstr. 66
Ausstellungszeiten: Mo-Fr 9-12 und 13-16 Uhr
Eintritt frei.
|