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2.9.06

Archäologische Ausgrabungen auf dem Veitsberg

Ravensburg. Seit Juni 2006 führt die Archäologische Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Tübingen, maßgeblich unterstützt durch die Stadt Ravensburg, neuerliche Ausgrabungen auf dem Veitsberg durch. Anlass ist das Vorhaben der Stadt, die Jugendherberge in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Veitsburg neu zu ordnen und um einen Anbau zu erweitern.

Urkundlich erstmals genannt wird die "Ravensburg" - so der ursprüngliche Name - im Jahr 1088, als Welf IV. dort den Bischof von Augsburg zwei Jahre lang gefangen hält. Doch muss schon um die Mitte des 11. Jahrhunderts eine Burg bestanden haben, denn 1053 verlegen die Welfen ihren Sitz von Altdorf, heute Weingarten, auf die Ravensburg. Die Reduktion der Burganlage auf die Nordspitze des Berges erfolgt erst im Spätmittelalter.

Erste archäologische Untersuchungen auf der Veitsburg wurden 1980 durchgeführt, auch damals im Zusammenhang mit einer Erweiterung der Jugendherberge. Dabei gelang der Nachweis, dass der Veitsberg schon im 10. Jahrhundert befestigt war, wenn auch nur in Holzbauweise. Überraschenderweise erwies sich der Berg zudem mehrfach in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt: schon in der ausgehenden Jungsteinzeit im 3. vorchristlichen Jahrtausend und besonders während der frühen Bronzezeit um 1500 v.Chr. Bislang vereinzelte Funde sprechen dafür, dass der Berg auch zur Spätbronzezeit (um 1000 v.Chr.) und während der frühkeltischen Hallstattzeit (6. Jh.v.Chr.), vielleicht auch in frührömischer Zeit Besiedlung trug. Die herausragende, zugleich geschützte und verkehrgünstige Lage des Berges am Rande des Schussentals zog zu allen Zeiten die Besiedlung an.

Der Geschichte des Veitsbergs weiter auf den Grund zu gehen, bietet sich nun die Gelegenheit. Die Ausgrabungen erfolgen im Vorfeld des Bauprojekts, um den archäologischen Untersuchungen ausreichend Raum zu geben. In einem Gebiet, das nur wenig von Bauten und Umgestaltungen des Späten Mittelalters und der Neuzeit betroffen war, gilt es, der früh- und hochmittelalterlichen Bau- und Siedlungsgeschichte der "Ravensburg" nachzugehen sowie die prähistorische Bergbesiedlung näher kennen zu lernen. Neben die Fragen nach dem Aussehen, der Funktion und der Bedeutung der Besiedlung tritt die Frage nach der Bauweise der Befestigungsanlagen im Mittelalter wie auch in vorgeschichtlichen Zeiten.

Die ersten Grabungsergebnisse sind viel versprechend: Mit Pfostengruben deuten sich Grundrisse von Holzgebäuden an. Zwei in den Untergrund eingetiefte "Grubenhäuser" dienten wohl der Vorratshaltung oder als Werkstattgebäude. Sie enthielten mittelalterliches Fundgut des 11./12. Jahrhunderts. Damit bestätigt sich die Vermutung, dass sich mittelalterliche "Ravensburg" weit in den südlichen Bereich des Veitsberg-Plateaus erstreckte. Dies gilt auch für die vorgeschichtliche Bergbesiedlung, die sich mit reichhaltigen Siedlungshinterlassenschaften der Frühbronzezeit zu erkennen gibt.

Die archäologischen Ausgrabungen werden bis Jahresende 2006 abgeschlossen sein.

[RP Tübingen]

 

 

 
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