1.12.06
Alte
Eiche im Karlsruher Schlossgarten wird als Refugium für seltene
Käfer und Spechte erhalten
In Deutschland
fast ausgestorbener Goldgrüner Eichenprachtkäfer wiederentdeckt
Das Regierungspräsidium
Karlsruhe setzt sich im Schlossgarten zusammen mit der Gartenverwaltung
- Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe - für den
Schutz besonders seltener Käfer ein. Im Rahmen des Artenschutzprogramms
Baden-Württemberg werden Schutzmaßnahmen durchgeführt und begleitet,
die besondere Juwelen der heimischen Artenvielfalt erhalten sollen.
Der Karlsruher
Schlossgarten ist für seine vielen alten Bäume bekannt und wird
als landeseigene Grünanlage auch im Sinne des Artenschutzes besonders
gepflegt. Besucher können an besonders dicken Eichen in der Rinde
bizarre Muster aus vielen fingerdicken Fraßgängen sehen, die das
Werk der Larven des Heldbocks sind.
Es handelt
sich um einen großen, sehr seltenen Käfer, der europaweit unter
besonderen gesetzlichen Schutz gestellt ist. Karlsruhe ist die
"Bundeshauptstadt" des Heldbocks mit vielen solchen Eichen. Zur
Überraschung der Fachleute wurde an einer besonders alten Eiche
mit morschen Ästen ein noch viel seltenerer Käfer entdeckt, der
Goldgrüne Eichenprachtkäfer. Er kommt in ganz Deutschland nur
an wenigen, einzeln bekannten Alteichen vor. Um diesen schönen
Holzkäfer zu erhalten und die Besucher des Schlossgartens nicht
durch herabfallende Äste zu gefährden, wird ein Baum im Schlossgarten
und eine vermutlich ebenfalls besiedelte Eiche im Campus-Gelände
mit einem Zaun gesichert, solange die Tiere dort leben. Die Besucher
werden durch Schilder über die Lebensweise dieser besonderen Käferarten
informiert, die noch lange in ihrem "Hausbaum" leben sollen.
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