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Glanzlicht für das Barockschloss Mannheim
Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer: "Ein lebensgroßes Gemälde
Kaiser Napoleons III. wird die Blicke der Besucher im Mannheimer
Schloss auf sich ziehen"
"Wenn Ende
März 2007 die neu eingerichteten Prunkräume des Barockschlosses
Mannheim ihre Türen für die Besucher öffnen werden, wird die Beletage
wieder in neuem Glanz erstrahlen. 800 Originalobjekte zeigen dann,
wie kostbar die ehemalige Residenz eingerichtet war. Zu den wertvollen
Kunstgegenständen wie Tapisserien, Möbeln und Porzellanen gesellt
sich nun ein prominenter Gast: Auch Kaiser Napoleon III. zieht
ins Mannheimer Schloss", so Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer
am Freitag (11. August 2006) in Stuttgart anlässlich des Ankaufs
des Ganzfigurenportraits von Kaiser Napoleon III.
Das
Porträt zeigt den französischen Kaiser (1808-1873) im repräsentativen
Ornat vor einem mit rotem Samt behängten Tisch, auf dem die Kaiserkrone
liegt. In der Hand hält Napoleon III. den Marschallsstab. Das
nun für Schloss Mannheim angekaufte Gemälde wurde nach einem Bildnis
des berühmten Hofporträtisten Franz Xaver Winterhalter (1805-1873),
der Kaiser und Könige in Europa wie beispielsweise Elisabeth ("Sisi")
von Österreich oder Victoria von England malte, angefertigt.
Schloss Mannheim
war im 19. Jahrhundert eine nicht unwesentliche Schaltstelle europäischer
Politik. Entscheidenden Anteil daran hatte Großherzogin Stephanie
von Baden, Adoptivtochter Kaiser Napoleons I. und Gemahlin des
Großherzogs Karl von Baden. Die Fürstin war 1819, nach dem Tode
ihres Gatten, als Witwe ins Mannheimer Schloss eingezogen. Zusammen
mit ihren Töchtern pflegte sie eine kleine, aber für Mannheim
wichtige Hofhaltung. Neben Prinzen und Prinzessinnen des deutschen
und europäischen Adels waren auch Mitglieder der Familie Napoleon
immer wieder bei der Großherzogin-Witwe zu Gast, um hier Rat und
Hilfe der geschätzten Verwandten einzuholen. War sie doch die
einzige Person der napoleonischen Familie, die nach der Abdankung
Kaiser Napoleons I. und der Vertreibung seiner Geschwister aus
Frankreich in ihrem Stand verblieben war. So galt sie als eine
der Integrationsfiguren der vergangenen Dynastie und wurde vor
allem vom kaiserlichen Erben Louis Napoléon, dem späteren Kaiser
Napoleon III., sehr geschätzt.
Als eine "große
Bereicherung für das Quartier der Großherzogin-Witwe in der ehemaligen
Mannheimer Residenz" bezeichnete Gundolf Fleischer den jüngsten
Bilderwerb. Besonders erfreut zeigte sich der Staatssekretär darüber,
dass die Toto-Lotto GmbH diesen Kauf finanziell ermöglicht hat.
"Ohne die großzügige Unterstützung von Toto-Lotto hätten wir uns
diesen Kunsterwerb nicht leisten können. Unser besonderer Dank
gilt daher der Toto-Lotto GmbH, die seit langem in vorbildlicher
Weise die Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten unterstützt",
so der Finanzstaatssekretär abschließend.
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