16.9.06
Regierungspräsident
Dr. Rudolf Kühner besichtigt die Ausgrabungen der Archäologischen
Denkmalpflege im Neckar-Odenwald-Kreis
Landrat
Dr. Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis), Regierungspräsident
Dr. Kühner, Bürgermeister Dr. Rippberger lassen
sich von Grabungsleiterin Dr. Rabold informieren
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In Mudau-Schloßau
wird seit mehreren Jahren im Vorfeld eines Neubaugebietes großflächig
die Zivilsiedlung (Vicus) des römischen Kastells am Odenwald-Limes
ausgegraben. Neben der ausnehmend gut erhaltenen Ausfallstraße
des Kastells konnten die Wohnhäuser der Vicani, ein großer Ziegelbrennofen
und mehrere Töpferöfen dokumentiert werden. Anhand dieser Grabung
informierte sich Regierungspräsident Dr. Kühner (Regierungspräsidium
Karlsruhe) bei der Grabungsleiterin Dr. Brigitte Rabold über
Themen wie Prospektion, Grabungsmethodik und Auswertung, Vorbereitung
und Durchführung sogenannter Rettungsgrabungen sowie über
Grundsätzliches zur römischen Besetzungsgeschichte der Region
Die anschließend
besichtigten beiden Turmruinen „In den Schneidershecken“ sind
singulär am gesamten Odenwaldlimes. Nachweislich diente der größere
nach dem Abzug des Militärs an den äußeren Limes als Heiligtum.
Konservierung, Pflege und Beschilderung archäologischer Denkmäler
wurden dort thematisiert.
Die Ausgrabung
am obergermanisch-rätischen Limes, der jüngeren römischen Reichsgrenze
bei Osterburken, resultiert aus der Ortsumgehung der B 292, die
den Limes schneidet. In eindrucksvoller Länge ist der Spitzgraben
dieser Grenzziehung derzeit sichtbar an einer Stelle, wo zuvor
noch keinerlei Ausgrabungen gemacht worden waren.
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