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1.8.07

Festungsruine Hohentwiel im Hegau

Der “König der Hegauvulkane“ und seine Festungsanlage mit neuer besucherfreundlicher Beschilderung

Die schönste Aussicht Baden-Württembergs, die größte Festungsruine Deutschlands und ein einzigartiges Naturschutzgebiet: Der Hohentwiel ist ein Denkmal von hohem Reiz. Jetzt präsentiert sich der fast 700 Meter hohe „Hausberg“ der Singener noch besucherfreundlicher: mit einer neuen und informativen Beschilderung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Weitläufige neun Hektar groß ist die Festungsanlage, die der markante Berggipfel über Singen trägt. Sie gilt als größte Festungsruine Deutschlands: Ihre Verteidigungsmauern und Kasematten, ihre mächtigen Turmstümpfe und die großen Häuserruinen geben heute noch einen guten Eindruck davon, wie dieses Bollwerk einst gewirkt haben muss. Mit einer neuen Beschilderung soll das Besuchserlebnis auf dem „König der Hegauvulkane“ noch anschaulicher werden. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ersetzen damit ältere und uneinheitliche Tafeln. „Wir wollen diese bedeutende Ruine damit noch besucherfreundlicher erschließen“, so die Architektin Ela Dünkelsbühler, die bei „Vermögen und Bau Baden-Württemberg“ im Amt Konstanz die Neubeschilderung betreut. Der Hohentwiel steht dabei nicht allein; in der nächsten Zeit erhalten gleich mehrere bedeutende Ruinen des Landes neue Beschilderungen. Zusammen mit dem Hohentwiel war die Yburg bei Baden-Baden die erste neu erschlossen Anlage. Dr. Karin Stober, zuständig bei den Staatlichen Schlössern und Gärten für die Monumente des südbadischen Bereichs, nennt gleich mehrere Ruinen, die derzeit eine neue Besucherführung bekommen: die Burgruinen Hohenbaden bei Baden-Baden noch in diesem Jahr und Rötteln bei Lörrach für das Frühjahr 2008, folgen werden die Hochburg bei Emmendingen und die Klosterruine Allerheiligen im Schwarzwald. Und eindeutig: Der einheitliche Auftritt der bedeutenden Monumente hat für die Besucher mehrere positive Seiten. Viel leichter wird die Orientierung im Ruinengelände durch die verständlichen Beschriftungen und Wegführungen. Eine Neuheit: Wo es möglich ist, tragen die Tafeln Illustrationen, historische Abbildungen oder Grundrisse, die sichtbar machen, welche Aufgaben die Gebäude einst hatten und wie sie aussahen – denn von vielen stehen heute nur noch die romantischen Mauerreste.

Der Hohentwiel, ein ehemaliger Vulkan, 688 m hoch, trägt übrigens eine Festung, die nie bezwungen wurde, neun Jahrhunderte lang! Unter Herzog Ulrich, württembergischer Herrscher im 16. Jahrhundert, wurde die Anlage zur bedeutenden Landesfestung ausgebaut. Im Jahr 1801 wurde der Berg den weit überlegenen Truppen Napoleons übergeben – kampflos. Mit viel Aufwand sprengte man Teile der Mauern. Heute steht der ganze Hohentwiel unter Naturschutz: Flora und Fauna des Berges weisen viele besondere Arten auf. Und wer einmal bei einem Ausflug auf diesen solitären Felsen an einem schönen Tag den imposanten Blick bis zum Bodensee genossen hat, wird bestätigen: Das ist die schönste Aussicht Baden-Württembergs.

Öffnungszeiten:
ganzjährig; April bis September 8.30 bis 18.30 Uhr, Oktober 9.00-17.00 Uhr und von November bis März von 10.00-14.00 Uhr.
Eintrittspreise:
Erwachsene 2 Euro, Studenten 1 Euro, Gruppen ab 20 Personen erhalten ermäßigt Eintritt
 

 

 

 
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