30.10.06
Denkmalschutz:
80% dafür
88 Prozent
der Bundesbürger wünschen bei Stadtsanierungen die Restaurierung
bestehender Gebäude, nur 5 Prozent sind für Abriss und Neubau.
Soweit eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im
Auftrag des auf historische Bausubstanz spezialisierten Kölner
Unternehmens Vivacon, von der die Heidelberger RNZ (30.10.06)
berichtet. Von den untersuchten Großstädten ist Dresden nach Auffassung
von 71 Prozent der Bundesbürger die Stadt, in der die Erhaltung
von historischen Gebäuden besonders gelungen ist. Auf den weitere
Rängen folgen München, Berlin und Nürnberg. Heidelberg scheint
nicht dabei zu sein - trotz Ambitionen, Weltkulturerbe zu werden.
Der Trend, Denkmalschutz ernst zu nehmen, scheint sich nach der
Studie "Denkmalbauten in Deutschland 2006" zu verstärken: Erklärten
1975 noch knapp über die Hälfte der Befragt den Denkmalschutz
für "wichtig", waren es 1994 schon zwei Drittel. Und jetzt sprechen
sich - so die Frage - 88 Prozent dafür aus, dass "bei einer Stadtsanierung
historische Gebäude restauriert" und nicht durch Neubauten ersetzt
werden.
So weit der
Bericht der RNZ.
Er schließt mit der Feststellung, jeder dritte Bundesbürger sei
"der Studie zufolge bereit, für eine Wohnung in einem restaurierten
denkmalgeschützten Haus eine höhere Miete zu bezahlen".
Was zeigt
uns der Bericht?
Zum einen: Wenn der Bericht in der RNZ steht, und Heidelberg wird
darin nicht unter den zehn denkmalschutzfreudigsten Städten genannt,
dann ist Heidelberg wohl auch nicht darunter. Trotz UNESCO-Antrag.
Andererseits: Wer Dresden kennt, der weiß, dass diese Einschätzung,
wie sie in der Studie zum Ausdruck kam, Denkmalschutz auf die
Restaurierung der Frauenkirche reduziert.
Zum andern: 88 % sind zwar für Denkmalschutz, aber bleiben die
auch dabei, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht? Wieviele davon
finden Denkmalschutz auch dann notwendig, wenn es um den eigenen
Geldbeutel geht? An die Spendenbereitschaft gar nicht zu denken.
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