5.4.07
Kloster und Schloss Bebenhausen 2007: Von Mönchen und
Königen
Die Saison der Staatlichen Schlösser und Gärten
startet mit neuen Sonderführungen
Wenn sich die weiten Wälder
des Schönbuch allmählich grün zu färben beginnen,
dann ist es höchste Zeit für Ausflüge nach Bebenhausen:
Die eindrucksvolle Klosteranlage bei Tübingen zählt
nicht nur zu den besonders gut erhaltenen mittelalterlichen Baudenkmalen
im südwestdeutschen Raum, sondern liegt auch in einer besonders
glücklichen Umgebung – ein Ort von bezwingender Schönheit.
Im April startet hier das abwechslungsreiche Programm der Sonderführungen.
Diese besonderen Veranstaltungen greifen Aspekte aus der Geschichte
und Kunstgeschichte des Monumentes heraus. Für jede Saison
gibt es ein neues Themenkonzept, auf Jubiläen und Ereignisse
abgestimmt. Am Sonntag nach Ostern beginnen diese beliebten Führungen
der Staatlichen Schlösser und Gärten wieder. Bebenhausen
war über die Jahrhundert nicht nur Kloster, sondern später
auch Internatsschule, Jagdschloss und schließlich der Wohnsitz
des letzten württembergischen Königspaares. Dieser späten
Zeit widmet sich die erste Führung „Ein Königspaar
im ‚Exil’ – Die letzten Jahre von König
Wilhelm II. und Königin Charlotte“. Holger Starzmann,
bekannt als Vermittler lebendiger Geschichte, berichtet bei diesem
Rundgang vom Leben des Königs nach seiner Abdankung. Der
enttäuschte Monarch hatte sich mit seiner Frau nach Bebenhausen
zurückgezogen; hier – und in Friedrichshafen –
verbrachten er und Königin Charlotte die folgenden Jahre.
Wie dieses „Exil“ aussah, auch in den kleinen Dingen
des Alltags, erlebt man bei diesem Führungstermin –
und dabei öffnen sich auch Räume, die sonst nicht zugänglich
sind. (Sonntag, 15.4.2007, 15.30 Uhr; außerdem am 26.5.
sowie an weiteren Terminen.) Ebenfalls am 15.4. beginnt das
Programm für Kinder. Die Sonderführung „Leben
wie ein Mönch im Mittelalter“ führt Kinder von
7 bis 11 Jahren auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Rätselhafte
Tiere und seltsame Figuren in Stein und Gemälden gibt es
zu entdecken – und zu enträtseln. Nebenbei lernen die
Kinder die Zeichensprache der Mönche – denn die mussten
sich, auch wenn das Schweigegebot galt, verständigen können.
Und am Schluss gibt es sogar noch einen Besuch in der Schreiberwerkstatt
des Klosters, wo zusammen Tinte hergestellt wird, um damit und
mit einer echten Gänsefeder eine Urkunde anzufertigen. (Sonntag,
15.4.2007, 14.30 Uhr, außerdem am 3.6. und an weiteren Terminen).
Am 22.4. bietet sich ein Ausflug in die Geologie des Klosters
an: „Vom Steinbruch zum Maßwerk“ heißt
die Führung mit Martin Blum. Er erläutert, welchen Stein
die Baumeister im Mittelalter für den Bau von Klöstern
und Kathedralen verwendeten, macht mit den Tücken des Materials
bekannt, erklärt das Wesen der Bauhütte und welche Steinbrüchen
des Schönbuch den Sandstein für den Bau des Zisterzienserklosters
lieferten. Das Führungsprogramm der Staatlichen Schlösser
und Gärten enthält noch weitere attraktive Themen, etwa
„Schutz und Hilfe – Heiligenverehrung im mittelalterlichen
Klosterleben“ oder „Vom Halleluja zum Halali –
die Wandlung des Klosters im 19. Jahrhundert“. Und wer mag,
kann sich vom „Dienstmädchen Anna“ im historischen
Kostüm ins Schloss Bebenhausen des Jahres 1920 führen
lassen. Alle Führungen findet man in einem Gesamtprospekt,
den es im Kloster gibt oder im Versand beim Buch- und Prospektservice
der Staatlichen Schlösser und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag.
(Telefon: (07 11) 6 66 01 44 / E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de)
Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl braucht es bei allen Führungen
eine telefonische Anmeldung bei der Kloster- und Schlossverwaltung
Bebenhausen
Tel.: (07071) 60 28 02 / E-Mail: info@kloster-bebenhausen.de.
Erwachsene bezahlen 8,00, Kinder 4,00 Euro
Übrigens können fast alle Führungen auch privat
zu einem frei wählbaren Termin gebucht werden. Die Angebote
für Kinder bieten sich als besonderes Veranstaltungsbonbon
für Kindergeburtstage an. |