Aktuelle Ausstellung
über 250 Jahre Klosterschule -
Sonderführungstermine 7. und 15.
OktoberIm milden Herbstlicht durch eines der schönsten Klöster
Baden-Württembergs wandeln - das ist ein Vergnügen, wie sie nur
das sich neigende Jahr bieten kann. Denn jetzt beginnt der Schönbuch
rund um das Zisterzienserkloster Bebenhausen in der prächtigsten
Herbstfärbung zu leuchten. Die rot, grün und golden leuchtenden
Bäume bieten den perfekten Rahmen für die eindrucksvolle Klosteranlage.
Sie zählt zu den besonders gut erhaltenen mittelalterlichen Baudenkmalen
im südwestdeutschen Raum. Im Kloster selbst lockt in diesem Herbst
eine Ausstellung zum Besuch: Sie befasst sich mit der wenig bekannten
Zeit, als Bebenhausen Klosterschule war. 250 Jahre lang diente
der einstige Konvent nach der Reformation der Ausbildung künftiger
evangelischer Pfarrer.
Die Geschichte des Klosters Bebenhausen
ist wechselhaft und dramatisch: Gegründet wurde das Kloster um
1183/84 von Pfalzgraf Rudolph von Tübingen, ab 1191 zogen die
Zisterziensermönche ein. Unter diesen blühte das Kloster zwischen
dem 13. und 15. Jahrhundert auf und wurde zu einem der reichsten
Klöster in Südwestdeutschland. Wie alle Klöster in Württemberg
wurde es in der Reformation aufgelöst. Als evangelische Klosterschule
und Jagdschloss der württem-bergischen Herzöge und Könige überstand
es die Jahrhunderte; und hier lebte auch das letzte württembergische
Königspaar von der Abdankung bis zum Tod von Wilhelm II. und Charlotte.
Heute sind Kloster und Schloss Attraktionen, die jährlich von
vielen Besucherinnen und Besuchern erkundet werden. Das vielteilige
Ensemble mit Bauten aus allen Jahrhunderten von der Romanik bis
zum auf Historismus ist immer wieder beeindruckend. Und dies umso
mehr, als sich auch die Umgebung von Bebenhausen wunderbar unversehrt
erhalten hat: der kleine Ort und die Landschaft mit Wiesen und
Wald rund um das Kloster - all das steht als Ensemble unter Denkmalschutz!
Bilder zum Download: www.schloesser-magazin.de
Zusätzliche Anziehung
erfährt Kloster Bebenhausen in diesem Jahr durch die Sonderausstellung
"… der rechte Gottesdienst gelehrt … Vom Mannskloster zur Knabenschule",
die noch bis zum 31. Oktober zu besichtigen ist. Eine von 13 Klosterschulen
hatte Herzog Christoph von Württemberg (1515-1568) 1556 in Bebenhausen
einrichten lassen. Damit begann eine 250 Jahre andauernde Zeit
der Ausbildung evangelischer Knaben zum Pfarramt, bis die Schulen
schließlich im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurden. 12- bis
14-jährige Knaben aller Bevölkerungsschichten wurden hier aufgenommen:
Dies war zu jener Zeit höchst fortschrittlich, da nicht Vermögen
und Herkunft, sondern einzig und allein die Leistung zählte. Unterhalt,
Kost, Logis und Kleidung gab's als Stipendium: aus dem Vermögen
des ehemaligen Klosters. Die Ausstellung führt durch die Kirche,
den Kreuzgang, das Brunnenhaus und die Bruderhalle und zeigt hier
überall die Spuren der Klosterschulzeit. Dabei trifft man auch
auf alltägliche Dinge wie Kritzeleien an den Wänden des Gebäudes
- frühe Graffiti.
Zur Ausstellung wird die Sonderführung "Bebenhausen
nach der Reformation - Die evangelische Klosterschule 1556-1807"
angeboten: Samstag, 7. Oktober um 10.30 Uhr und Sonntag, 15. Oktober
um 14.30 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, eine Anmeldung
ist daher unbedingt erforderlich: Tel. 0 70 71 / 60 28 02. Einritt
8 €, ermäßigt 4 €. Treffpunkt ist das Besucherzentrum/Kasse.
Öffnungszeiten
Kloster Bebenhausen: Montag 9-12 Uhr und 13-18 Uhr, Dienstag -
Sonntag 9-18 Uhr.
Führungen durch Kloster und Schloss: An Wochenenden
und Feiertagen stündlich von 10-12 Uhr und von 14-17 Uhr oder
nach Vereinbarung.
Weitere Informationen:
Kloster und Schlossverwaltung
Bebenhausen
Im Schloss 3
72074 Tübingen
Telfon 07071/602802
E-mail:
info@kloster-bebenhausen.de
www.schloesser-und-gaerten.de