10.10.06
Kulturstaatsminister Bernd Neumann "in Sorge"
Der SWR zitiert
heute Medienberichte, nach denen das Bundeskanzleramt ein Ausfuhrverbot
der badischen Handschriften prüft. Die Möglichkeit dafür biete
eine Klausel im Kulturschutzgesetz, nach der auch der Bund "zur
Wahrung eines gemeindeutschen Interesses" ein solches Verbot verlangen
kann. Nach Aussage von Hans-Joachim Otto (FDP) wird sich auch
der Bundestags-Kulturausschuss mit dem drohenden Verkauf der Handschriften
befassen. Sollten allerdings die Handschriften im Inland bleiben
müssen, würde sich nach Aussage von Archivaren nur ca. ein Viertel
des sonst möglichen Preises erlösen lassen.
In einem Kommentar
im SWR stellt Christoph Zehndner (SWR-Landespolitik) fest, dass
es zwar erlaubt sein müsse, auch unpopuläre Maßnahmen durchzudenken,
dass aber die Landesregierung "in Sachen Handschriften fast alles
falsch gemacht (hat), was sie falsch machen konnte". Statt mit
allen Beteiligten Alternativen zu suchen, sei sie immer noch darauf
festgelegt, die Einigung mit dem Haus Baden "durchzupeitschen".
Ministerpräsident Öttinger habe die Brisanz des Problems von Anfang
an unterschätzt, habe gespottet, nur im Feuilletonteil der Zeitungen
werde die Kritik laut, nicht im Wirtschaftsteil. Zehnder weiter:
"Ohne gemeinsame Strategie, ohne Transparenz, ohne Konzept wurstelt
das Kabinett vor sich hin, legt erst jetzt - unter Druck - seine
Karten, sprich Argumente auf den Tisch."
Unsere
Pressemeldung
Unterschriftenliste zum Erhalt des badischen Kulturguts: Tragen
Sie sich ein!
|