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30.7.07

Archäologische Lehrgrabung in Theorie und Praxis:
Steinzeit und frühe Alemannen in Vörstetten

Eine einmalige Gelegenheit bietet sich Hobby-Archäologen und historisch Interessierten in den kommenden Sommerferien.
In Kooperation mit dem Regierungspräsidium, Referat Denkmalpflege und dem Museums- und Geschichtsverein Vörstetten führt die VHS Nördlicher Breisgau in Vörstetten archäologische Lehrgrabungen in Praxis und Theorie durch.
  
„Das allgemeine Interesse an gelebter und erlebter Geschichte hat in der Bevölkerung in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Das zeigte auch die hohe Resonanz einer ähnlichen Veranstaltung, die Anfang dieses Jahres in Eichstetten am Kaiserstuhl stattfand. Wir sind daher überzeugt, auch mit diesem ungewöhnlichen Angebot Erfolg zu haben, sagte Dr. Jutta Klug-Treppe, die zuständige Denkmalpflege-Referentin des RP Freiburg.
  
Diese Lehrgrabungen finden an vier Terminen im August statt (06.08.2007–10.08.2007, 13.08.2007–17.08.2007, 20.08.2007–24.08.2007, 27.08.2007–31.08.2007), und werden durch ein Rahmenprogramm mit vier Vorträgen und zwei Exkursionen begleitet. Diese Exkursionen werden exklusiv nur für die Teilnehmer der Grabungen durchgeführt.

Die Gebühr für die Teilnahme an der archäologischen Lehrgrabung beträgt 150,00 € die Woche. Die Regelteilnahme beträgt zwei Wochen. In Ausnahmefällen ist eine einwöchige Teilnahme möglich. Auswärtige Teilnehmer finden in Vörstetten bzw. der näheren Umgebung gute Unterkunftsmöglichkeiten.

Die Vorträge sind für jedermann öffentlich (Gebühr 5,00 €, für Kursteilnehmer unentgeltlich) und finden in Vörstetten, im Foyer der Hein-Ritter-Halle, statt. Die Referenten sind allesamt renommierte Fachleute.

Am 08.08.2007 wird Dr. Christel Bücker über das Thema „Frühe Alamannen im Breisgau- Ländliche Siedlungen und Grabfunde“ referieren. Frau Bücker ist freiberufliche Archäologin. Sie war leitende Mitarbeiterin bei den Landesausstellungen in Stuttgart „Die Alamannen“ (1995–1997), „Imperium Romanum- Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau“ (2005–2006), Ausgrabungsleiterin der frühalamannischen und steinzeitlichen Siedlung in Vörstetten (1998–2000) und für die Archäologische Auswertung des Fundmaterials vom Breisacher Münsterberg (2000–2005) verantwortlich.

Am 15.08.2007 folgt der Vortrag von Dr.Michael Hoeper über „Herrschaft der Höhe – Die Höhensiedlungen der frühen Alamannen am Schwarzwaldrand“. Dr. Hoeper hat 1994 über „Alamannische Siedlungsgeschichte im Breisgau“ promoviert. Seit 1994 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Freiburg im Rahmen der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekte zu den „Spätantiken Höhensiedlungen am Oberrhein“.

Abschließend wird am 22.08.2007 Dr. Jutta Klug-Treppe über das Thema „Das frühmittelalterliche Gräberfeld in Sasbach a. K.“ referieren. Sie ist Referentin im RP Freiburg, Referat Denkmalpflege und dort im Fachbereich Archäologische Denkmalpflege zuständig für die denkmalpflegerische Betreuung der Kreise Emmendingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen, Stadtkreis Freiburg, Kreis Lörrach und Ortenaukreis. Ihre wissenschaftliche Arbeit gilt vornehmlich der Bearbeitung von vorgeschichtlicher Siedlungskeramik (handgemachte Keramik) aus der bronze- und Eisenzeit, den Bestattungsriten und -bräuchen sowie dem Sterben und Tod in archäologischen Kulturen.

Der Ausgrabungskurs wird geleitet von Frau Dr. Christel Bücker, die bereits in den Jahren 1998 und 2000 in Vörstetten Ausgrabungen geleitet und dabei die Reste einer rund 1.600 Jahre alten Siedlung der Alemannen freigelegt hat. Dabei wurden Spuren von Holzgebäuden im Boden gefunden sowie Brunnen und Ofenanlagen ausgegraben. Geomagnetische Messungen lassen weitere spannende Funde  aus der frühen Alemannenzeit erwarten. Diese zu bergen und aufzunehmen ist eine Aufgabe des Projektes. Dazu werden die Projektteilnehmer fachkundig von ihr angeleitet, wobei sie vor allem die Grabungstechniken der Archäologen kennen lernen werden. Die Ergebnisse dieser Grabungen werden dokumentiert und der Öffentlichkeit bekannt und zugänglich gemacht.

Der große Aufwand solcher archäologischen Lehrgrabungen ist nur mit Hilfe und Unterstützung regionaler Förderer zu bewältigen. In diesem Fall haben sich Badenova und die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau bereit erklärt, die Veranstaltungen zu fördern.

 

 

 
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