19.01.07
Große Landesausstellung "Vor 12.000 Jahren in Anatolien -
Die ältesten Monumente der Menschheit" in Karlsruhe eröffnet
Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Wissenschaftsminister
Prof. Dr. Peter Frankenberg: Deutsch-türkische Freundschaft hat
über Tagesgeschehen hinaus Bestand
Anatolien präsentiert sich in dieser hochkarätigen Ausstellung
als eine Wiege der modernen Zivilisation. Sie erinnert die Menschen
an die große historische und kulturelle Vielfalt, die dieses Land
auszeichnet und zum Teil noch bis heute prägt", erklärten Ministerpräsident
Günther H. Oettinger und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter
Frankenberg anlässlich der Eröffnung der Großen Landesausstellung
"Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit"
am Freitag (19. Januar 2007) in Karlsruhe.
Seinen Dank an Hikmet Kaçdioĝlu, den Staatssekretär
im Ministerium für Tourismus und Kultur der Republik Türkei, für
die hervorragende Zusammenarbeit mit den türkischen Ansprechpartnern
verband Ministerpräsident Oettinger mit dem Hinweis, dass "die
deutsch-türkische Freundschaft schon längst über das Tagesgeschehen
hinaus Bestand hat." Mit der Schau nehme eine breite Öffentlichkeit
wahr, wie vertrauensvoll und gut deutsche und türkische Wissenschaftler
auch bei der Erforschung der Menschheitsgeschichte zusammen arbeiteten.
"So entdecken wir, auch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg,
unsere gemeinsamen Wurzeln und die Chance, die in gemeinsamen
Aufgaben steckt."
Die bis 17. Juni im Badischen Landesmuseum präsentierte Große
Landesausstellung hat den vor rund 12.000 Jahren in Gang gesetzten
Prozess des Sesshaftwerdens der Menschheit in Verbindung mit Ackerbau
und Viehzucht zum Thema. Damit steht sie in der Reihe hochrangiger
archäologischer Ausstellungen des Badischen Landesmuseums, in
der Kulturen vor allem aus dem Mittelmeerraum wie das antike Rom,
Karthago oder Kreta dargestellt werden. Der Schwerpunkt der Ausstellung
liegt auf den sensationellen und spektakulären Entdeckungen, die
Archäologen anhand von Ausgrabungen in der Türkei in den vergangenen
beiden Jahrzehnten gewonnen haben und die zu neuen Erkenntnissen
führten. Mit dem Kultplatz von Göbelki Tepe, der doppelt so alt
wie die Anlagen in Stonehenge ist, sind in der Ausstellung die
ersten Monumente zu sehen, die Menschen nach unserem heutigen
Wissen errichteten. "Im Mittelpunkt der Präsentation stehen
die Interessen des breiten Publikums. Die Exponate werden in der
Ausstellung in Zusammenhängen dargestellt, die die Lebensbedingungen
und Lebenswelten der vergangenen Kulturen für die Besucherinnen
und Besucher erlebbar machen", stellte Wissenschaftsminister Frankenberg
das vom Badischen Landesmuseum verfolgte besucherorientierte Ausstellungskonzept
heraus. Das Publikum ist eingeladen, vielfältige Einblicke in
die Themenbereiche Religion und Totenkult, Ernährung, Handel,
Handwerk und Wohnen zu nehmen. Inszenierungen und Modelle der
Siedlungen, begehbare Wohnräume und nachgebildete Kultanlagen
in Originalgröße sowie virtuelle Re-konstruktionen, die teilweise
mit modernster Technik erstellt wurden, geben dabei einen guten
Eindruck von den damaligen Lebensverhältnissen. Besonders hervorzuheben
sei auch die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe.
In der Ausstellung gezeigte Stelen haben Diplomanden am Ausgrabungsort
mittels Lasertechnik millimetergenau vermessen und rekonstruiert.
"Modernste Technik und Archäologie gingen dabei eine besondere
Verbindung ein - sie betonen den Zusammenhang von Geschichte und
Moderne in besonderer Weise", erklärten Ministerpräsident Günther
H. Oettinger und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg.
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