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Der 1.Weltkrieg und seine Auswirkungen auf die Stromproduktion
Nachdem das Deutsche Reich am 1. August 1914 den Krieg erklärt hatte, brach der Geschäftsbetrieb der KWR beinahe zusammen, da Angestellte und Arbeiter aus der Schweiz und Deutschland in die jeweiligen Armeen einberufen wurden. Zwar hatten die sieben vorhergegangen Monate gute Ergebnisse geliefert, aber nun stand der Zentralbetrieb kurz vor der Schließung. Erst nach langer telegraphischer Kommunikation mit Behörden, Militärstellen und Regierungen wurden einige Mitarbeiter, die man so schnell nicht ersetzen konnte, vom Militärdienst freigestellt. Zuvor hatte sich das badische Innenministerium beim Bezirksamt Säckingen per Eilbrief über die Lage des Unternehmens erkundigt und umgehend von dort die Bestätigung über die unabsehbaren Folgen einer Schließung der Kraftwerke Rheinfelden und Wyhlen erhalten. Die Stromzufuhr des Kantons Aargau wurde durch ein mögliches Sprengen der Dienstbrücke am Maschinenhaus gefährdet. Man einigte sich mit dem Schweizer Militär, dass das freigelegte Kabel II in die Schweiz verlegt wurde, um es später wieder anschließen zu können. Die Leitung in den Elsass wurde in der Nacht vom 9. Auf den 10. August durch eine militärische Aktion zerstört. Die Folge war eine Reparatur, die sich bis Mitte September hinzog. Weitere Schwierigkeiten traten durch den Einbruch der Stromabnehmenden Industrie auf. So war die Elektrochemische Fabrik Natrium gezwungen, den Betrieb einzustellen, das Baugewerbe fiel als Abnehmer aus und auch die Wiesentalbahn fuhr nicht mehr. In Zahlen zeigt sich der Rückgang besonders deutlich. Seit Januar 1914 ging die Stromproduktion um 82,6 Prozent zurück. Doch die Wirtschaft erholt sich wieder. Die Stromnachfrage der Kriegsindustrie wurde immer größer, wodurch die KWR bis 1917 einen regelmäßigen Absatz verzeichnen konnte. Die Männer, die an der Front standen, wurden durch neue Arbeiter ersetzt.

Der Betrieb lief wieder fast normal, der Reingewinn war relativ konstant. Im Oktober 1917 legte das Unternehmen in Basel sogar Pläne für eine Umgestaltung des Kraftwerks vor, in denen das Wehr verlegt und weitere Turbinen angefügt werden sollten. Ein Prof. Heim aus Zürich stellte jedoch fest, dass am Schweizer Ufer durch die Salzgewinnung Senkungen aufgetreten waren, die eventuell sogar eine Verlegung des gesamten Kraftwerkes notwendig gemacht hätten. Probleme traten auch auf deutscher Seite auf, da durch Bohrungen der Fabrik "Griesheim Elektron" weitere Senkungen zu befürchten waren. Aufgrund der sich wieder verschlechternden Geschäftslage im letzten Kriegsjahr, ließ man die Pläne ruhen, da auch die Erträge wieder zurückgingen. Grund dafür waren nicht die mangelnde Nachfrage, sondern die hohen Kursverluste. Es folgte eine schwere wirtschaftliche Zeit, wofür hauptsächlich die hohe Kriegsfinanzierung verantwortlich war. Einschneidende Veränderungen brachte das Jahr 1916 durch ein neues Schweizerisches Gesetz. Alle Kantonseinwohner durften nur noch von staatlichen Schweizer Stromproduzenten Strom beziehen und nicht mehr durch die Privatwirtschaft. Die Folge war eine Arbeitsteilung zwischen der KWR und dem Kanton Aargau. Der Kanton Aargau kaufte die Leitungsnetze und Verteilanlagen, KWR lieferte den Strom.

Aber auch intern fand ein Wechsel statt. Das Unternehmen verlor in dieser Zeit drei seiner profiliertesten Köpfe, für deren Nachfolge sich aber ebenbürtige fanden..
 

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