Breisach
Der
vulkanische Breisacher Münsterberg, der sich 35 m über der
Rheinebene erhebt, hat wohl schon früh menschliche Siedlung
angezogen. Während aus vorrömischer Zeit allerdings kaum
Spuren erhalten sind, konnte von dem spätrömischen Kastell
auf der Südhälfte des Münsterberges die Kastellmauer nachgewiesen
werden. Es ist Bestandteil der Befestigungen, mit denen
Kaiser Valentinian (364 - 375) die Rheingrenze gegen die
Alamannen befestigte. Breisach tritt im 10. Jh. in die mittelalterliche
Geschichte als eine Münzstätte der Herzöge von Schwaben
ein. Unter der Bezeichnung "oppidum" oder "castellum" wird
der allseitig vom Rhein umflossene Berg zum Elsass gezählt.
In den Kämpfen gegen den Herzog von Schwaben
besetzte Bischof Heinrich von Basel 1002 Breisach für König
Heinrich II. und behielt ihn in der Folgezeit neben den
anderen ihm vom König verliehenen Rechten und Gütern. Vermutlich
als Gegenstück zur Gründung Freiburgs durch die Zähringer
errichteten die Bischöfe vor 1146 eine städtische Siedlung
auf neuem Plan. Weiterhin bestehende königliche Rechte an
Breisach wurden von König Philipp von Schwaben an Herzog
Berthold von Zähringen gegeben, der daraufhin vor 1200 auf
der Nordseite des Münsterbergs eine herzogliche Burg errichtete.
Burg im Norden und Münster im Süden bilden seither die Achse
des Berges, auf der die breite Hauptstraße verläuft. In
seiner Mitte erhebt sich der Radbrunnenturm über dem tief
in den Felsen gehauenen Schacht des mittelalterlichen Stadtbrunnens.
Im Thronstreit zwischen dem Welfenkaiser Otto
IV. und dem Staufer Friedrich II. öffnete Breisach 1212
dem jungen Staufer die Tore, während Otto IV. die Stadt
schnell verlassen musste. König Rudolf von Habsburg nahm
Breisach wieder für das Reich in Anspruch, dem Basler Bischof
blieb nur die Münze. Kaiser Ludwig der Bayer verpfändete
die Stadt an Österreich, bei dem sie bis 1648, die Zeit
der burgundischen Pfandschaft 1469-74 ausgenommen, blieb.
Mit dem Westfälischen Frieden kam Breisach zusammen
mit dem Elsass an Frankreich und blieb dort bis 1700, bis
die Festung Neu-Breisach auf französischer Seite vollendet
war. 1743 schleifte Österreich die Festungsanlagen, von
denen noch zwei Tore erhalten sind. Die mittelalterliche
Oberstadt, in der der mittelalterliche feste Turm der Zähringerburg
schon 1770 abgetragen worden war, wurde 1793 durch die Franzosen,
die Unterstadt in den letzen Kriegstagen 1945 fast völlig
zerstört.
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