„Attila und die Hunnen“ – die Ausstellung

„Attila und die Hunnen“ –
die Ausstellung
Histor. Museum der Pfalz, Speyer
17. 6. 07 - 6. 1. 08


Die Hunnen

Für die einen barbarische Wilde, für die anderen gerechte, ruhmreiche Krieger: Bis heute schrecken und faszinieren die Hunnen gleichermaßen. Aus den Tiefen der Steppe drangen die geheimnisvollen Reiterkrieger im späten 4. Jahrhundert nach Europa vor und trieben ganze Völker vor sich her. Ihr König war Attila (ca. 395-453), die "Geißel Gottes". Er lebte für einige Jahre als Geisel am römischen Kaiserhof in Ravenna, schlug sich zeitweilig als Verbündeter auf die Seite Roms, beseitigte gewaltsam seinen eigenen Bruder Bleda und avancierte zum Alleinherrscher der Hunnen - der damals größten Bedrohung des Römischen Reiches.

Doch wer waren die Hunnen wirklich? Auf rund 1.800 qm Ausstellungsfläche präsentiert das Historische Museum der Pfalz Speyer ihre wechselvolle Geschichte und ihre faszinierende Kultur auf einer breiten Grundlage archäologischer, historischer und ethnografischer Quellen. Die Hunnen waren sowohl Auslöser als auch maßgeblicher Bestandteil gewaltiger Bevölkerungsverschiebungen, in einer Zeit des Umbruchs in Europa. Völker gerieten in Bewegung auf der Suche nach einer neuen geschützten Heimat. Am Ende dieser Epoche stand der Beginn des frühen Mittelalters und germanische Reiche hatten das Erbe Westroms angetreten. Die Hunnen spielten für mehr als drei Generationen eine bedeutende Rolle in dieser wechselvollen Zeit. Nach dem Tod Attilas in der Mitte des fünften Jahrhunderts wurden sie dorthin zurückgetrieben, von wo sie einst das "Tor zu Europa" eingerannt hatten: in die Weiten der eurasischen Steppe.

Die Besucher entdecken in der Ausstellung die Welt der Hunnen, wie sie noch nie zuvor zu sehen war. Sie durchqueren ein überfallenes römisches Kastell und tauchen ein in das nomadische Leben der Hunnen und erkunden eine kirgisische Jurte. Außerdem können sie die Nachbauten nomadischer Wagen, wie sie in Mittelasien bis heute genutzt werden, bewundern und einen Kurgan, den Grabhügel der Steppe, betreten.

Leihgaben aus zahlreichen Museen, Sammlungen und Instituten von West- bis Osteuropa sowie aufwändige Inszenierungen ermöglichen es, die Welt der Reiternomaden mit allen Sinnen zu erfahren. Rekonstruktionen, Hands-on-Objekte sowie der Einsatz von Multivisionen tragen zu einem umfassenden Erlebnis des kulturellen Erbes dieser einzigartigen Reiterkultur bei. Erstmals in Deutschland wird den Hunnen in dieser thematischen Breite und Tiefe Raum gegeben.$Ein Highlight der Ausstellung ist die Rekonstruktion einer hunnischen Frau mit künstlich deformiertem Schädel - eine der fremdartigen Sitten der Reiterkrieger. Wertvolle Diademe hochgestellter hunnischer Frauen und die typischen, schweren hunnischen Kessel sind ebenso zu sehen wie die Bewaffnung der Reiterkrieger und ihrer germanischen Vasallen. Grabfunde der hunnischen und germanischen Oberschichten veranschaulichen die Bestattungsbräuche dieser Zeit.

Auch den Mythos Attila und seine Rezeptionsgeschichte beleuchtet die Ausstellung. Schließlich können sich die Besucher selbst von Angesicht zu Angesicht mit Fragen an Attila wenden.

   

im Detail:

 

Stationen der Ausstellung:

Bilder

Hintergrund:

Die Hunnen
siehe auch:
Workshops für Kinder
Begleitband

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