Europäischer Kulturpark
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Eine archäologische Reise in die Vergangenheit | Das weitläufige Bliestal zwischen Bliesbruck (frz. Departement Moselle)
und Reinheim (Saarland) ist schon seit Jahrtausenden wegen seiner
vielfältigen Vorzüge beliebt. Daß sich seit der Jungsteinzeit
(6000 bis 2000v. Chr.) hier Menschen angesiedelt haben, ist belegt, doch
über genauere Angaben verfügt man erst für die ausgehende
Bronzezeit (um 800 v. Chr.). So stieß man auf eine 2,5 ha große
Siedlung am Bliesufer in Reinheim und auf einen Hortf und im Dorf. Man weiß
auch von einer Siedlung aus der Früheisenzeit (750 bis 450 v. Chr.)
in Bliesbruck sowie von mehreren Tumuli auf den Höhenzügen. Das
Grab der Fürstin von Reinheim (um 400 v. Chr.), Hauptteil einer Nekropole
aus mehreren Hügeigräbern, ist die spektakulärste Entdeckung
der Fundstätte. Die dazugehörende Siedlung könnte sich auf
dem "Humarich", einer Anhöhe über dem Tal, befunden haben.
Nach der römischen Eroberung (um 50 v. Chr.) entstand in der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. eine städtische Siedlung, die in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreichte. Gleichzeitig entstand eine großräumige Villenanlage mit einer Grundfläche von 6 ha. Nach den zerstörerischen germanischen Invasionen (250 - 275 n. Chr.) wurde die Stätte im 4.Jh. teilweise wieder neu erbaut und besiedelt. In dieser Zeit herrschte in den wiederhergerichteten Sektoren eine rege Tätigkeit. Die Hauptachse der Siedlung liegt unter der heutigen Route Départementale. In der Umgebung des städtischen Kerns (15 bis 20 ha) befinden sich vereinzelte Baugruppen sowie die Nekropolen, deren genauer Standort nicht bekannt ist. Um 450 n. Chr. wurden diese Wohnstätten verlassen und neue merowingische Siedlungskerne gegründet, was durch zwei Nekropolen nachgewiesen wird, die unter den heutigen Dörfern liegen. Im 15. und 16. Jahrhundert waren die Ruinen noch sichtbar, nach und nach wurden die Steine wiederverwendet, die Grundstücke geräumt und als Anbauflächen genutzt. Im 20. Jahrhundert verliehen Sandgruben mit tiefen Aushöhlungen dem Tal ein neues Gesicht. Sie bildeten den Ausgangspunkt der Forschungsarbeiten, die das Projekt des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim ins Leben riefen. |
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Text: Europ. Kulturpark Bliesbruck-Reinheim |
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