Zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg präsentieren das
Landesarchiv Baden- Württemberg und die Archives Départementales
du Haut Rhin eine gemeinsame deutsch-französische Wanderausstellung.
Zum ersten Mal wird in einer grenzüberschreitenden zweisprachigen
Ausstellung eine Gesamtschau auf die Region am Oberrhein geworfen,
die in den Jahren 1914 bis 1918 Kampfgebiet und Heimatfront zugleich
war.
Im Mittelpunkt der Präsentation steht nicht eine traditionelle
Militärgeschichte, sondern das Leiden der gesamten Bevölkerung,
der Soldaten und Zivilisten, der Gefangenen, Verletzten und Sterbenden,
der Frauen und Kinder. Alle waren dem Krieg als Täter und/oder
Opfer ausgeliefert. 32 Biographien machen exemplarisch deutlich,
wie der Kampf alle Lebensbereiche in Baden und im Elsass erfasste
und vergiftete. Hinter der Maske des Krieges treten die Gesichter
und Schicksale der Menschen hervor, die zum Frieden mahnen.
Vom Kampf gezeichnet: 37 französische Gefangene
und ihre deutschen Bewacher vom Sturmbataillon 16 beim Hartmannsweilerkopf
am 10. November 1917. Vorlage & Aufnahme GLA Karlsruhe
In Offenburg ergänzt das Stadtarchiv die Wanderausstellung „Menschen
im Krieg“ mit zahlreichen privaten Erinnerungsstücken.
Anhand von Fotos, Dokumenten und Gegenständen werden das
Schicksal einer Kriegerwitwe, die Fronterlebnisse von ranghohen
Militärangehörigen und einfachen Soldaten nachvollziehbar.
Durchhalteparolen zieren Postkarten, Geschirr, Grafiken und sogar
Kinderbücher. Von der Not in der Heimat und der Trauer um
die Gefallenen erzählen weitere Gegenstände. Gleichzeitig
verherrlichen unterschiedlichste Erinnerungsstücke den verlorenen
Krieg, der so viele Menschenleben kostete.
Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog erschienen: Menschen
im Krieg am Oberrhein 1914 - 1918, hrsg. von Rainer Brüning
und Laëtitia Brasseur-Wild, Stuttgart 2014, 316 S., 26 €,
ISBN 978-3-17-025873-0
Soldaten an der Front. Stadtarchiv Offenburg
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