Rezensionen

David Depenau
Die Necknamen in Stadt- und Landkreis Karlsruhe: von Dohlenaze, Holzlumpe und Milchsäule.

Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2001
112 S.

Der bekannteste der Über-, Spott- und Spitznamen steht am Anfang: Die Karlsruher sind "Brigante", was sich von den 1715 zum Schlossbau angeworbenen italienischen Arbeitern ableitete, die man wenig gastfreundlich derart als Räuber oder Spitzbuben bezeichnete. Die Übernamen sind zahlreich, die Depenau auflistet und erklärt, Tiernamen sind dabei (Affen, Hasen und Waldeber), wenige Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnungen (Besebinder, Bohnekringel), und eine ganze Reihe von tatsächlichen oder angedichteten Eigenheiten.
Auch was es mit dem im Titel genannten "Dohlenaze" auf sich hat, sei verraten:
Bei den katholischen Ettlingern war der Taufnahme Ignatius verbreitet, abgekürzt Naze oder Nazi. Auf den Eisenplatten (Dohlen) der abgedeckten Straßengräben herumzutrampeln machte vor allem den Ettlinger Buben besonderen Spaß, so dass man sie bald Dohnelnaze nannte.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde "Naze" ein Schimpfwort für einen einfältigen Menschen und aus dem Dohlenaze eine Abwertung.

Christoph Bühler

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