Rezensionen

Dagmar Hartmann:
Henkenhaf und Ebert. Architekten der Stadthalle in Heidelberg.
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Im Auftrag der Stadt Heidelberg hrsg. von Peter Blum. Bd. XI. 280 S. mit 47, z.T. farbigen Abbildungen und CD-ROM. Fester Einband. ISBN 3-89735-255-9. € 21,80.

Schon Zeitgenossinnen und Zeitgenossen empfinden die Raumkonzeption der Heidelberger Stadthalle als Clou: Nahezu alle Räume lassen sich zu einem einzigen großen Festsaal verbinden. Dies erweist sich bei den großangelegten Festen der Universität als äußerst wichtig. Ebenso vorteilhaft ermöglicht die Raumanordnung die zeitgleiche separate Durchführung unterschiedlicher Veranstaltungen. Außerdem sind die meisten Räume multifunktional nutzbar. Die Heidelberger Stadthalle gehört zu der kleinen Gruppe der um 1900 erstellten Bauwerke dieser Gattung, von denen nur noch ganz wenige erhalten sind. Sie ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Nicht nur durch die Verwendung außergewöhnlicher Bauformen und eine Dekoration, die sich auf den Friedrichsbau beruft. Sondern auch durch ein ausgefeiltes plastisches Bildprogramm, das auf den ersten Blick bekannt scheint und bei genauerer Betrachtung sogar noch einige Überraschungen bietet.
Der Autorin gelingt eine umfassende Darstellung des Bauwerks, das seinen Ursprung im zunehmenden Bedürfnis nach gesellschaftlicher Repräsentation hatte und das in seinen Formen den Schlossbau, vor allem in der bauplastik den Friedrichsbau zitierte.
Über die Einordnung des Bauwerks an sich erreichte die Autorin auch eine Einordnung in das über 70 Bauwerke umfassende Werk der Architekten, in dem sie vor allem Elemente der italienischen und der deutschen Renaissance aufgriffen. Die im Anhang beigefügtre Liste der von diesen zwischen 1885 und 1914 errichteten 77 Privatbauten in Heidelberg stellt in dieser Art geradezu einen Katalog des Historismus, vor allem in der Weststadt und Neuenheim, dar.

Christoph Bühler

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