Rezensionen

 

Hug, Wolfgang: Von Badischen und Unsymbadischen. Eine heitere Landeskunde. Theiss-Verlag, 1. Aufl. 2005. 144 Seiten, ISBN 3-8062-1986-9, 12,90 Euro.

"Sage mir, worüber du lachen kannst, und ich sage dir, wer du bist". Nach diesem bewährten Motto hat Wolfgang Hug seine Geschichten über die badische "Volksseele" ausgesucht und niedergeschrieben, witzig und immer unterhaltsam und mit sicherem Gespür für die kulturelle und soziale Vielfalt zwischen Weinheim und Konstanz, wo ja nicht nur der Schwarzwälder Weltbürger Wilhelm Hausenstein eine "zähe, vertrauliche und etwas verzwickte Familie" ausgemacht hat. Wolfgang Hug hat mit einer Fülle von Anekdoten, mit geistreich-deftigen Witzen, mit liebenswürdigem Humor sehr gut "badische Lebensart" ausgemalt und dabei "die Schwaben" mit ihrem bürgerlichen Kontrastprogramm recht schonend behandelt. Obwohl die "schaffige Schwaben" sich u. a. immer wieder anhören müssen: "Schwobe schaffe, mir denke". $Natürlich gilt auch für den Badener Wolfgang Hug vorneweg: "Das schönste Land in Deutschlands Gau'n das ist das Badner Land" - schön und eine natürliche "Wohlfühlregion"; dazu gibt es keinen Widerspruch. Auch was so unter dem Stichwort "Landeskunde" vorgetragen wird, ist überwiegend heiter, leicht, einladend zu freundlichem Schmunzeln und herzhaftem Lachen, auch zum "Dampfablassen". Sicher, "darf's auch was Religiöses sein"; denn "im katholisch dominiertem Baden gehe es auf einer Beerdigung noch immer lustiger zu als im protestantisch geprägten Alt-Württemberg an Fasnacht". Sicher der eine oder andere Witz ist etwas verdächtig als "Wanderwitz", nicht alle diese Texte und Geschichten sind "Volkseigentum der Badener"; Quellenkritik ist wohl noch angebracht. Es sind hier aber tatsächlich charakteristische Streiflichter zusammengetragen, die "einiges Typische" badischer Lebensart und Gemütlichkeit deutlich machen. "Überflüssig auch zu sagen, dass in Baden nicht nur die Sonne scheint mit purer Heiterkeit. Es gibt wohl ebenso viele Schatten, Finsternis und Bosheit in dem Land. Dem sollte freilich der Humor ein Stückchen weit Paroli bieten". Diese Mischung hat W. Hug sehr überzeugend dargeboten.

Adolf Schmid

4/2005
   

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