Christel
Seidensticker: Das gibt es nur in Lahr. Personen, Erfindungen
Ereignisse. Verlag Ernst Kauf mann Lahr, 2004. 10,00 €.
„Den
Lahrern sagt man einerseits nach, sie seien stolz auf ihre
Stadt und das sei unbegründet, andererseits aber wirft man
ihnen mangelnde Achtung oder gar Unkenntnis der tatsächlichen
Verdienste vor“. Das von Christel Seidensticker zusammengestellte
Buch will vorführen, dass Lahr sehr viel Vorzeigbares hat.
In der badischen Geschichte ist Lahr dafür bekannt, dass
dort am 25. Mai 1885 das Reichswaisenhaus eröffnet wurde.
Natürlich auch der 1801 erstmals erschienene „Lahrer Bote“.
Kaum bekannt dürfte heute noch sein, dass der „Feuergeist
des Hambacher Festes“, Jakob Siebenpfeiffer, in Lahr 1789
geboren wurde. Liebhaber badisch humoristischer Literatur
ist der Oberamtsrichter in Lahr, Ludwig Eichrodt, wohl noch
bekannt.
Aber
Lahr, so demonstriert die Autorin, hat noch viel mehr zu
bieten, nämlich „Erfinder und Tüftler, Käuze und Maler,
Bildhauer und Musiker, Komponisten und Dichter, Journalisten
und Minister, Botschafter und Konsuln, auch Reichtags-Bundestags-
und Landtagsabgeordnete, Professoren, Visionäre und Vordenker“
(Vorwort). In ungefähr 160 Stichworten wird, alphabetisch
geordnet, was Lahr als Ursprungsort für sich beanspruchen
kann (z. B. Apothekerschachtel, Bruchbänder, Dachgarten,
Künstliche Margarine). Die Idee, im „Nachschlagebüchlein“
alphabetisch in kommentierenden Texten zur Sprache zu bringen,
was Lahr in der historischen Tiefendimension zu bieten hat,
ist ansprechend und geeignet, Vergessenes zu Tage zu fördern.
Die Textbeiträge sind teilweise illustriert.
Heinrich
Hauß
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