Rezensionen

 

Franz Götz (Hrsg.): Gailingen. Geschichte einer Hochrhein-Gemeinde. Gulde-Druck Tübingen. ISBN 3-921413-93-1

Der frühere Konstanzer Kreisarchivar Dr. Franz Götz hat 24 Autorinnen und Autoren beschäftigt, um dieses opus maximum von 880 Seiten zu vollenden, um die Ortsgeschichte von Gailingen im Südwesten des Landkreises Konstanz zu präsentieren. Ein deutsches Dorf in der Nachbarschaft einer Schweizer Stadt, besonders bekannt durch die Entstehung, Entwicklung und das gewaltsame Ende der im 19. Jahrhundert größten jüdischen Landgemeinde in Deutschland. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Gailingen spielt deshalb in diesem respektablen Band auch die besondere Rolle. 1870 begann in Gailingen wohl eine für das deutsche Landjudentum einmalige Ära: Der jüdische Kaufmann Leopold Hirsch Guggenheim wurde mit 67 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt, er wurde zweimal wiedergewählt, verstarb 66-jährig während seiner dritten Amtsperiode 1884, ruht auf dem großen jüdischen Friedhof seiner Heimatgemeinde.$Natürlich findet der interessierte Leser neben diesem Schwerpunkt alle Themen behandelt, die üblicherweise in Ortschroniken zu finden sind - hier aber offensichtlich in besonders kompetenter Weise.

Adolf Schmid

4/2004
   

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