Kurpfälzisches Museum Heidelberg:

Das Kunstwerk des Monats

November 2003

Salbölfläschchen mit Delphinhenkeln

Beiderseits der Straße, die in römischer Zeit das Kastell von Heidelberg-Neuenheim mit Lopodunum (Ladenburg) verband, wurde zwischen 80 und 190 n. Chr. ein ausgedehnter Friedhof angelegt. Fast 1400 Gräber mit einer Fülle von Beigaben konnten in den Jahren von 1951 bis 1971 archäologisch untersucht werden. Den größten Anteil an den geborgenen Funden haben Gefäße aus Keramik; selten sind dagegen Objekte aus dem wertvolleren Glas beigegeben worden.

Eine dieser Grabgruben enthielt neben wenigen Resten des Scheiterhaufenbrandes ein kleines Ensemble unverbrannter Beigaben, darunter zwei Krüge, ein Öllämpchen sowie ein Fläschchen aus blaugrünem Glas. Dieser freigeblasene, kugelbauchige Behälter vertritt eine seltene Form mit drei delphinförmigen Henkeln. Seit der griechischen Antike diente der "Aryballos" der Aufbewahrung von Salböl für die Körperpflege. Beim Besuch der Therme schlang man ein Kettchen durch die Henkel und trug das Fläschchen am Handgelenk.

.Textvorlage: Andreas Hensen

siehe auch: Sammlungsblatt
 

Gläsernes Salbölfläschchen mit zwei Krügen und einer Öllampe aus derselben Bestattung Höhe 8,5 cm, 2. Jahrhundert n. Chr. Römisches Gräberfeld Heidelberg-Neuenheim, Inv.-Nr.: HD-Neu 1964/56 a.

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