Kurpfälzisches Museum Heidelberg:Das Kunstwerk des Monats |
Mai 2002 | ||||
Charles de Graimberg |
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Die Erste Ansicht des Heidelberger Schlosses vom Innern des Hofes aus ist die erste große Schlossansicht, die Louis Charles Francois de Graimberg 1811 zeichnete. |
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Graimberg, auch als ,Retter des Heidelberger Schlosses' bekannt,
kam am 30. Juli 1774 als zweiter Sohn eines französischen Landedelmannes
zur Welt. Sein Zeichenlehrer entdeckte bald seine Begabung und förderte
ihn. Mit der Französischen Revolution und der Emigration der Familie
1791 fand seine behütete Jugendzeit ein jähes Ende. Seit 1796 lebte
er auf der Kanalinsel Guernsey und begann sich in dieser Zeit intensiv
autodidaktisch weiterzubilden.
Nach einer weiteren Ausbildung 1805 1810 in Paris brach er nach Karlsruhe auf, um sich beim badischen Hofkupferstecher Christian Haldenwang, einem Freund und Nachbarn seines dort ansässigen Bruders Louis, zum Kupferstecher ausbilden zu lassen. Außerdem wollte er die schöne Neckargegend und das Heidelberger Schloss zeichnen, um diese Zeichnungen später nach seiner Rückkehr nach Paris zu einem Landschaftsbild auszuarbeiten. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht blieb Graimberg bis zu seinem Tod 1864 in Heidelberg. Die Heidelberger Schlossruine und mit ihr die Geschichte der Kurpfalz faszinierten ihn derart, dass er sein Lebenswerk (kurpfälzisch-badische Sammlung, Kupferstichunternehmen, Erhaltung der Ruine) darauf ausrichtete. Zum badischen Hof hatte Graimberg über seinen Bruder Louis und dessen Gattin Amalie gute Kontakte. Letztere führte in Karlsruhe ein Institut für junge Damen und wurde 1816 Erzieherin der badischen Prinzessinnen Luise und Josephine. Dementsprechend widmete Graimberg seine erste große Schlossansicht einem Vertreter des badischen Herrscherhauses. In den ersten Jahren stießen Graimbergs Kupferstiche auf reges Interesse und sein Kupferstich-Unternehmen hatte bald einen bedeutenden Umfang erreicht. Besondere Beachtung fanden die großen Kupferstiche. Graimberg selbst sprach 1847 in ihrem Zusammenhang von der Morgenröte [...] mit welcher das Heidelberger Schloß in das glänzende Ansehen gekommen ist, das es heut zu Tage genießt [...]". Insgesamt 7 Ansichten erschienen in dieser Folge. In den ersten vier großen Schlossansichten sah Graimberg die wesentlichsten Ansichten der Ruine, da sie einerseits wahre Bildnisse ihres gegenwärtigen Zustandes und andererseits Werke seines Freundes, des hervorragenden Kupferstechers Haldenwang (bzw. Schnell) seien. Graimberg verkaufte seine Ansichten u. a. über verschiedene Buch- und Kunsthändler im In- und Ausland. So waren die Druckgraphiken beispielsweise bei Winter in Heidelberg, bei Artaria in Mannheim, bei Bance in Paris oder auch bei Haldenwang selbst erhältlich. Textvorlage: Anja-Maria Roth (Kurpf. Museum) |
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"Erste Ansicht des Heidelberger Schlosses, vom Innern des Hofes
aus. Dediee a Son Altesse Imperiale & Royale Stephanie Adrienne Grande
Duchesse de Bade. Par son tres humble et tres obeissant serviteur Charles
de Graimberg." Zeichnung: Charles de Graimberg (1811); Kupferstich: Christian Haldenwang (1812) 46,3 x 55,6 cm (Platte); Inv. Nr. S 860 |
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