"Straße
ins Jenseits"- Die römischen Gräberfelder von Heidelberg
Begleitend
zur großen Landesausstellung "Imperium Romanum", die ab
Oktober in Karlsruhe und Stuttgart gezeigt wird, präsentiert
das Kurpfälzische Museum Heidelberg inerhalb seines abwechslungsreichen
und umfangreichen Programms die Sonderausstellung im Kurpfälzischen
Museum "Straße ins Jenseits"- Die römischen Gräberfelder
von Heidelberg. Unter den römischen Bestattungsplätzen im
Heidelberger Stadtgebiet ist die Nekropole an der Römerstraße
nach Ladenburg die bekannteste und wohl auch die am besten
erforschte. Sie umfasst mehr als 1400 Bestattungen aus der
Zeit zwischen 80 und 190 n. Chr. aus dem Kastell in Neuenheim
und der zugehörigen Zivilsiedlung und gehört damit zu den
größten Bestattungsplätzen in römischen Deutschland. Die
Beigaben spiegeln eine Vielfalt von Sitten und Gebräuchen
wider.
Unter den Beständen der Archäologischen Abteilung des Museums
zählen die Ausgrabungsfunde aus dem großen Gräberfeld an
der heutigen Berliner Straße im Stadtteil Neuenheim nicht
nur zu den umfangreichsten, sondern auch zu den bedeutendsten.
Die Präsentation stellt erste wissenschaftliche Erkenntnisse
dar und versammelt auf etwa 150 m² eindrucksvoll zum Großteil
vorher noch nie gezeigte Objekte, deren Restaurierung teilweise
erst unmittelbar vor der Ausstellung abgeschlossen wurde.
Zu den herausragenden Fundstücken gehört bspw. das Grab
einer jungen Ärztin, die mit den Attributen ihrer Zunft,
zwei Schröpfköpfen und ihrem Schoßhündchen beigesetzt wurde.
Begleitend zur Ausstellung erstehen am 19. Juni im Garten
des Museums Teile eines römischen Dorfes, das einen Eindruck
vermittelt, wie es etwa im römischen Neuenheim ausgesehen
haben wird. Die Zeit der Römer in Heidelberg machen auch
Vorträge, Exkursionen, eine Sternwanderung zur Römerstraße
und noch vieles mehr greifbar und erlebbar.
Der
Museumsshop bietet Nachbildungen römischer Funde aus dem
Heidelberger Gräberfeld, wie etwa Tierfigürchen, Parfumbehälter
und Öllämpchen. In einem Begleitband werden römischer Grabbrauch,
Beigaben- und Bestattungssitten und die ersten wissenschaftlichen
Ergebnisse des Forschungsprojektes vorgestellt.
Zur
Ausstellung ist ein Katalog (10 €) erschienen.
Bild:
Virtuelle Rekonstruktion der Gräberstraße von
Neuenheim (www.digitale-archaeologie.de)
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