Vorhang
auf! - Große Sonderausstellung Theater um Mozart
in Heidelberg und Schwetzingen
19.
September - 19. November 2006
Eine
wissenschaftliche und zugleich augenzwinkernde Annäherung
an das Phänomen Mozart
Vom
19 September bis 19 November 2006 sind in Schwetzingen und
Heidelberg anlässlich des Mozartjahres seltene Originalhandschriften
des Musikgenies sowie frühe Bühnenbildentwurfe zur Zauberflöte
zu sehen Die Sonderausstellung ist die größte in Süddeutschland
und versammelt einzigartige Exponate aus Salzburg, Wien,
Berlin und München, wie sie in dieser Auswahl noch nie gezeigt
wurden. Besonders freuen sich die Veranstalter über die
Zusage aus Salzburg, einige Mannheimer Briefe Mozarts im
Original zeigen zu können, die ansonsten nur im Tresor der
Stiftung Mozarteum ruhen.
Initialzündung der Ausstellung, deren Vorbereitung mehr
als ein Jahr in Anspruch nahm, war die wissenschaftliche
Beschäftigung mit der wechselvollen Geschichte des Schlosstheaters
in Schwetzingen 1753 eröffnet, ist es nicht nur eines der
ältesten erhaltenen Rangtheater weltweit, sondern auch ein
,echtes Mozarttheater', da Mozart auf der "großen Wunderkindreise"
zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Nannerl
im Sommer 1763 hier eine Schauspielaufführung miterlebte
Der Titel "Theater um Mozart" ist bewusst mehrdeutig angelegt
Es geht um Mozarttheater in Europa und um die Theatermaschine
der Mozartzeit, aber auch Mozarts populärstes Buhnenwerk
"Die Zauberflöte" und das Theater, das um Mozart gemacht
wurde und wird, angefangen von der Mythologisierung des
Komponisten im 19 Jahrhundert bis hin zu kitschigen und
kuriosen Produkten der Gegenwart, steht im Fokus der Präsentation.
Ausstellungsorte
Heidelberg: Kurpfälzisches Museum
Im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg können die
Besucher eine "zweigeteilte Inszenierung" bewundern. Im
Fokus des ersten Ausstellungsteils steht der Besuch der
Familie Mozart in der Kurpfalz im Jahre 1763. Zu den kostbarsten
Exponaten zählen:
1) das Reisetagebuch Leopold Mozarts von 1763
2) fünf original Mozart-Briefe
3) zwei Konzertarien (die eine komponiert während seines
Mannheimer Winteraufenthaltes für seinen Freund Anton Raaff,
den berühmtesten Tenor des 18. Jahrhunderts, die andere
für seine große Mannheimer Liebe Aloysia Weber. Beide Stücke
gehören zu den wichtigsten Mannheimer Kompositionen Mozarts,
beide sind im Original zu sehen).
Das Schwergewicht des zweiten Ausstellungsteils liegt auf
der populärsten und meistgespielten Oper Mozarts: Die Zauberßöte.
In aufwendige ägyptisierende Ausstellungsarchitektur eingebettet
präsentieren sich Aquarellentwürfe des unter Kurfürst Carl
Theodor tätige Bühnenbildners J. Quaglio (der genaue Vorname
ist bis heute ungeklärt). Diese Zauberflöten-Serien wurden
in solcher Vollständigkeit noch nie in der Öffentlichkeit
gezeigt.
Die Exponate werden bühnenwirksam, zwischen Seitenkulissen
mit Palmen und Obelisken präsentiert. Zu sehen sind: Bühnenmodelle,
Bühnenbild- und Kostümentwürfe, Illustrationen, Notenwerke
und Textbücher zur Zauberßöte aus der Zeit des 18. und frühen
19. Jahrhunderts. Für das 20. Jahrhundert stehen Aquarelle
und Radierungen zur Zauberßöte des gebürtigen Pfälzers Max
Sievogt.
Schwetzingen:
Scbloss Schwetzingen und Karl-Wörn-Haus
Schloss
Schwetzingen
In Schwetzingen ist das jüngst renovierte Schlosstheater
selbst Ausstellungsobjekt. Es ist zwar nach dem Abbruch
der barocken Bühne in den 1950er Jahren nicht mehr vollständig
original erhalten,, aber der restaurierte Zuschauerraum
präsentiert sich im Schmuck des Frühklassizismus, wie er
in den 1770er Jahren hergestellt wurde. Im Foyer des Theaters
vermitteln vor allem vier Modelle einen plastischen Einblick
in die Theatertechnik zur Zeit Mozarts:
- Das Quaglio-Modell aus dem 18. Jahrhundert, zum Teil ergänzt,
mit historischen Kulissen,
- der Nachbau des Dalberg-Modells aus den Reiß-Engelhorn-Museen
Mannheim,
- ein exklusiv für die Sonderausstellung angefertigtes Modell
der Schwetzinger Barock-Bühne (im Maßstab 1:20),
- ein Nachbau der 3,60 Meter großen und damit bespielbaren
Kulissenbühne für barocke Verwandlung mit den Kulissen "Parklandschaft"
und "Architektur".
Weiterhin sind einebarocke Effektmaschine für Donner, regen
und Wind sowie Originalteile aus dem barocken Bühnenaufbau
des Schwetzinger Theaters zu sehen. Exponate zu Mozarts
Reisen und Porträts seiner Mannheimer Freunde runden das
Bild ab.
Karl-Wörn-Haus
Die Ausstellung stellt in anschaulicher Weise die Werbeikone
"Amadeus-Superstar" vor: Zu sehen sind kitschige, kuriose
und seltene Exponate vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Die unterhaltsame und amüsante Präsentation der Marke Mozart
umfasst die unterschiedlichsten Bereiche: Mozart sportlich,
Mozart privat, Mozart theatralisch, Mozart kulinarisch usw.
Schirmherrin der Ausstellung ist Eva Luise Köhler, die
Gattin des Bundespräsidenten
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