Frankenthaler Porzellan
Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung Darmstad
$hg. von Bettina John-Willeke
120 Seiten, 22 x 28,5 cm, über 180 Abbildungen in Farbe
und Schwarzweiß
Hardcover mit Schutzumschlag.
Text in Deutsch.
Arnoldsche Verlagsanstalt
€ 39,80 [D] | SFr 71
$ISBN 3-89790-251-6
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte Frankenthal
zu den führenden europäischen Porzellanmanufakturen. Die
Großherzoglich-Hessische Porzellan-sammlung besitzt mit
weit über 100 Einzelobjekten einen wichtigen Bestand des
wegen seiner Seltenheit weltweit geschätzten Frankenthaler
Porzellans. Die neue Publikation der ARNOLDSCHEN dokumentiert
erstmalig alle in der Großherzoglich-Hessischen Sammlung
vorhandenen Frankenthaler Porzellane und gibt so einen Überblick
über das vielfältige Programm der Frankenthaler Manu-faktur.
Das
Unternehmen war ursprüng-ich aus der von Paul Anton Hannong
1721 in Straßburg gegründeten Fayencemanu-faktur hervorgegangen,
die 1755 nach Frankenthal verlegt wurde. Nach der Ü-bernahme
durch den Kurfürsten Carl Theo-dor von der Pfalz im Jahre
1762 erlebte das Haus eine wahre Blütezeit. Modelleure wie
Franz Conrad Linck, Johann Friedrich Lück und Karl Gottlieb
Lück bereicherten die Figurenherstellung um originelle und
repräsentative Entwürfe. Höfische Szenen, Jagddarstellungen,
Allegorien sowie die im Rokoko besonders beliebten Chinoiserien
bildeten den künstlerischen Schwerpunkt der Frankenthaler
Produktion.
Aufgrund
der geringeren Nachfrage nach aufwändig gestaltetem Porzellan
erlebte das Unternehmen in den 1780er Jahren einen wirtschaftlichen
Niedergang. Während der französischen Besatzung wurde die
Manufaktur beschlagnahmt und ging später in private Hände
über. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde sie im Jahre
1800 schließlich aufgelöst.
In
den Besitz des Hauses Hessen-Darmstadt gelangte Frankenthaler
Porzellan vermutlich zunächst durch die Heirat von Prinzessin
Caroline von Hessen-Darmstadt, einer Cousine Carl Theodors,
mit dem hessischen Erbprinzen Ludwig. Doch diese Verbindung
reichte weit über den Tod Carolines 1774 hinaus. So gingen
im Laufe der Jahre aufgrund der verwandtschaftlichen Verhältnisse
zwi-schen den Häusern Hessen-Darmstadt und Wittelsbach immer
wieder Stücke aus Fran-kenthal als Schenkungen in hessischen
Be-sitz über.
Nach
der Publikation "Kelsterbacher Porzellan" führt dieser Band
die Reihe der Veröffentlichungen zum Bestand der Großherzoglich-Hessischen
Porzellan-sammlung in Darmstadt fort. Mit dem um-fangreichen
Katalogteil und sachkundigen Texten zur Geschichte der Frankenthaler
Manufaktur werden nicht nur Aufbau und Entwicklung einer
höfischen Sammlung im 18. Jahrhundert sondern auch die dynasti-schen
Beziehungen zwischen den Häusern Hessen-Darmstadt und Wittelsbach
doku-mentiert. Eine unverzichtbare Publikation für jeden
Porzellanliebhaber!
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