Erdwerke
der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur sind seit langem
Gegenstand archäologischer Ausgrabungs- und Forschungstätigkeit.
Durch den systematischen Einsatz der Luftbildarchäologie wurde
die Zahl der bekannten Erdwerke stark vermehrt und damit verbunden
setzten auch verstärkt großflächige Ausgrabungen in diesen Anlagen
ein.
Ausgelöst durch die Entdeckung eines Grabensystems auf einem Luftbild
führte das Landesdenkmal-amt von 1987 bis 1993 Grabungen im Erdwerk
von Bruchsal "Aue" durch, einem Bergsporn hoch über der Oberrheintalebene.
Die durch die Landwirtschaft verursachte Erosion hatte hier schon
stark in die Substanz der Fundstelle eingegriffen und die gesamte
Innenbebauung zerstört. Immerhin konnten die beiden Gräben sowie
ein Annexgraben in weiten Teilen untersucht werden. Ein bereits
im 19. Jahrhundert entdeckter Graben konnte im Neubaugebiet "Scheelkopf"
in den Jahren 1983 und 1984 wenigstens in Ausschnitten untersucht
und dokumentiert werden. Die beiden Fundstellen liegen nur wenige
hundert Meter voneinander entfernt, weisen aber in den Keramikfunden
deutliche Unterschiede auf.
Die Tierknochen aus diesen Grabungen sind bereits in Band 66 dieser
Reihe von K. Steppan veröffentlicht worden.
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