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Hartmannswillerkopf

Über den VogesenbergenDer Hartmannswillerkopf im südlichen Elsass ist mehr als ein Berg in den Vogesen. Mit 956 Metern Höhe ein idealer Aussichtspunkt im Vogesenmassiv, war er im Ersten Weltkrieg ein startegisch wichtiger Punkt für Franzosen ebenso wie für Deutsche. Die ruhige Atmosphäre, die den Berg heute umgibt, täuscht darüber hinweg, dass er über ein Jahr lang, vom 26. Dezember 1914 bis zum 9. Januar 1916 hart umkämpft war und 25.000 französische und deutsche Soldaten hier ihr Leben verloren. Der Hartmannswillerkopf wurde auf beiden Seiten des Rheins als ‚Montagne de la Mort‘ (Todesberg) oder ‚Mangeur d’hommes‘ (Menschenfresser) zum Symbol des Grauens.

In Frankreich kommt dem Hartmannsweilerkopf, neben Douaumont im Departement Meuse, Dormans an der Marne und Notre-Dame de Lorette im Artois, der Status eines außergewöhnlichen Gedenkortes, als einer von nur vier nationalen Gedenkorten zum Ersten Weltkrieg, zu.

Um an die Schrecken des Krieges zu erinnern und gleichzeitig ein starkes Symbol für den Frieden zu setzen, wurde am 3. August 2017 die neue Gedenksstätte Hartmannswillerkopf als ein deutsch-französisches Projekt eröffnet. Neben dem bereits seit 1932 bestehenden nationalen Mahnmal, einem Soldatenfriedhof und einem Beinhaus erwartet Besucher jetzt ein Interpretationszentrum mit 3D-Darstellungen zu fünf verschiedenen Themengebieten.

Das Mémorial umfasst ein Interpretationszentrum, das in perspektivischer Darstellung fünf Themenwelten präsentiert: das Reichsland Elsass-Lothringen vor 1914, die Kämpfe an der Vogesenfront, die französische und deutsche Kampforganisation, der Alltag der Soldaten und der Zivilbevölkerung und der Hartmannswillerkopf nach Kriegsende. 3D-Darstellungen und Originalfundstücke von den Schlachtfeldern sorgen für einen spannenden, lehrreichen und auch erschütternden Besuch. Die Krypta, eine der vier offiziellen nationalen Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs in Frankreich, wurde umfassend restauriert und über das einstige Schlachtfeld führt heute ein animierter Lehrpfad.

Die Eröffnung am 3. August 2017 findet exakt drei Jahre nach der Grundsteinlegung durch François Hollande und Joachim Gauck statt.

Die neue Gedenkstätte für die Kämpfe des Ersten Weltkriegs in den Vogesen am Hartmannswillerkopf
Die neue Gedenkstätte für die Kämpfe des Ersten Weltkriegs in den Vogesen am Hartmannswillerkopf

Das Gebäude fügt sich mit seiner originellen blatt- oder mandelförmigen Gestaltung harmonisch in die Waldlandschaft ein. Das künftige Gedenkzentrum soll als Symbol des Friedens und der Aussöhnung
alle ansprechen und jeden berühren. Seine Gedenk- und Vermittlungsarbeit leistet es als historisches
Museum, als Gedenkstätte und als Bildungseinrichtung.

Eingangsfront der GedenkstätteIm Auditorium wird der Erste Weltkrieg erläutert, es gibt eine kartografische Darstellung der kriegführenden Staaten weltweit und der regionalen Schauplätze geben, Informationen zum Gebirgskrieg, zu Kriegserfahrungen und dem zivilen Leben hinter der Front, sowie eine archäologische Ausstellung mit hier entdeckten Fundstücken. Der Besuch endet in einem Bereich des Gedenkens, der unter der Überschrift „von der Konfrontation zur Zusammenarbeit“ steht und wo die Besucher an einem Baum des Gedenkens Botschaften hinterlassen können.

Die in deutscher, englischer und französischer Sprache verfügbaren Texte werden an die jeweilige Zielgruppe angepasst und berücksichtigen die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Deutschen und Franzosen.

Eintrittspreis: 5 €
Historial du HWK
Comité du Monument national du Hartmannswillerkopf
1, rue Schlumberger - 68000 COLMAR
Tel: +33 3 89 20 10 68 - www.memorial-hwk.eu

Texte und Bilder: Tourismus Elsass.com

im Detail:  
siehe auch: www.front-vosges-14-18.eu
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