Markgraf
Philipp II. (+1588)
Geboren
19. Februar 1559 als Sohn des protestantischen Markgrafen
Philibert von Baden-Baden und dessen katholischer Gemahlin
Mechthild von Bayern.
Nach
dem Tod des Vaters im Oktober 1569 in der Schlacht von Montcontour
übernahm Albrecht V. von Bayern die Vormundschaft und ließ
Philipp streng katholisch erziehen. Der junge Markgraf genoss
an der Universität Ingolstadt eine Erziehung im Geist der
Gegenreformation. Die Religionsfreiheit der Untertanen,
die Markgraf Philibert noch zugesichert hatte, wurde während
der bayerischen Vormundschaft zunehmend zugunsten der katholischen
Religion beschnitten. Nach der Übernahme der Regierung 1571
erließ er als erstes die Anordnung, dass die Baden-Badner
Untertanen den katholischen Gottesdienst zu besuchen hätten
und drohte schwere Strafen an.
Philipp
II. baute das Neue Schloss im Stil der Hochrenaissance um
und aus. Unter ihm entstanden das dreigeschossige Hauptgebäude,
die Schlosskapelle, das Küchenhaus, das Dagoberttürmchen,
die Orangerie und die Remisen. Ein Verzeichnis aller im
Schloss vorhandenen Musikinstrumente, von der Blockflöte
bis zur Hausorgel, aus dem Jahr 1582 dokumentiert 218 Musikinstrumente.
Philipps
Schulden beliefen sich 1582 auf 200000 Gulden. Sie wurden
von der Kasse der Landschaft übernommen, die im gegenzug
das Recht erhielt, selbst die Steuern zu erheben.
Philipp
II. starb am 7. Juni 1588 im Alter von 29 Jahren ohne Nachkommen
und wurde in der Stiftskirche Baden-Baden beigesetzt (Bild:
Epitaph). Seine Nachfolge in der Markgrafschaft trat sein
Vetter Eduard Fortunatus an.
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