Die
wichtigsten Modelleure der Figuren waren neben dem Chefmodelleur
Max Weißbrodt, der bei dem ehemaligen Hofbildhauser Prof.
Otto Poertzel in Coburg zum Bildhauer ausgebildet wurde,
Rudolf Schrade, Eugen Bauersachs und Willy Limpert. Von
Weißbrodt, der mit der Umsetzung der Cartoon-Figur "Lilli"
aus der Bild-Zeitung in die schlanke Vorläufer-Puppe von
Barbie Berühmtheit erlangte, stammen etwa 230 Modelle von
Menschen und Tieren sowie 20 technische Modelle. Vor allem
in den 50er und 60er Jahren war er erfolgreich, u. a. mit
Entwürfen für Wikinger, Normannen, Indianern und den meisten
Cowboy-Figuren. Für seine naturgetreuen Modelle orientierte
Weißbrodt sich vorwiegend am klassischen Körperideal und
an historischen Vorbildern, so lehnte er sich in der Gestaltung
der Normannenfiguren an die Darstellungen des Teppich von
Bayeux aus dem 11. Jahrhundert an.
Glanzstücke der Ausstellung sind große Schaustücke mit Elastolin-Figuren
in szenischen Darstellungen, so z. B. der "Kampf Römer gegen
Karthager". Von 1960 bis 1983 gestaltete Josef Tonn für
die Firma Hausser solche Schaustücke. Bereits seit 1915
hatte die Firma Hausser Schaustücke zur Präsentation des
Sortiments eingesetzt. Josef Tonns künstlerisches, handwerkliches
und technisches Talent ließ ihn ab 1960 sogar mit beweglichen
Teilen ausgestattete Dioramen herstellen, bei denen Figuren
auf Laufbänder oder Drehscheiben montiert wurden. Bei den
Dioramen wurde besonderer Wert auf den perfekten Übergang
vom plastisch gestalteten Vordergrund auf den gemalten Hintergrund
gelegt, um die Illusion einer weiten Landschaft zu erzeugen,
was dem Gestalter meisterhaft gelang. Seriengefertigte Figuren
wurden anfangs z. T. umgebaut und variiert, damit die Szenen
an Lebendigkeit gewannen.
Mit der Präsentation der Elastolin-Figuren in einer Ausstellung
kommt die Ära eines sorgfältig gestalteten und produzierten
Spielzeugs noch einmal zu Ehren. Ein originaler Spielzeugladen
aus den 1950er Jahren, ausschließlich bestückt mit Hausser
Produkten, bildet einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung.
Originalobjekte von Römern, Rittern und Indianern ergänzen
die Schau.
Das umfangreiche Begleitprogramm bietet eine Sammlerbörse,
Vorträge, Film-Matineen, ein umfangreiches Kinderprogramm
sowie Führungen. Die Ausstellung wurde ermöglicht durch
private Sammler (u. a. Peter Müller, Familie Gröner) und
die Firma Preiser (Rothenburg o.d.T.), die die Produktion
der Elastolin-Figuren bis heute fortsetzt.
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