Spielgefährten: Römer, Ritter, Indianer

 

 

"Spielgefährten: 
Römer, Ritter, Indianer.
Die Welt der Elastolin-Figuren"

Sonderausstellung im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim
17. März -
11. September 2005

  

 

Die wichtigsten Modelleure der Figuren waren neben dem Chefmodelleur Max Weißbrodt, der bei dem ehemaligen Hofbildhauser Prof. Otto Poertzel in Coburg zum Bildhauer ausgebildet wurde, Rudolf Schrade, Eugen Bauersachs und Willy Limpert. Von Weißbrodt, der mit der Umsetzung der Cartoon-Figur "Lilli" aus der Bild-Zeitung in die schlanke Vorläufer-Puppe von Barbie Berühmtheit erlangte, stammen etwa 230 Modelle von Menschen und Tieren sowie 20 technische Modelle. Vor allem in den 50er und 60er Jahren war er erfolgreich, u. a. mit Entwürfen für Wikinger, Normannen, Indianern und den meisten Cowboy-Figuren. Für seine naturgetreuen Modelle orientierte Weißbrodt sich vorwiegend am klassischen Körperideal und an historischen Vorbildern, so lehnte er sich in der Gestaltung der Normannenfiguren an die Darstellungen des Teppich von Bayeux aus dem 11. Jahrhundert an.
Glanzstücke der Ausstellung sind große Schaustücke mit Elastolin-Figuren in szenischen Darstellungen, so z. B. der "Kampf Römer gegen Karthager". Von 1960 bis 1983 gestaltete Josef Tonn für die Firma Hausser solche Schaustücke. Bereits seit 1915 hatte die Firma Hausser Schaustücke zur Präsentation des Sortiments eingesetzt. Josef Tonns künstlerisches, handwerkliches und technisches Talent ließ ihn ab 1960 sogar mit beweglichen Teilen ausgestattete Dioramen herstellen, bei denen Figuren auf Laufbänder oder Drehscheiben montiert wurden. Bei den Dioramen wurde besonderer Wert auf den perfekten Übergang vom plastisch gestalteten Vordergrund auf den gemalten Hintergrund gelegt, um die Illusion einer weiten Landschaft zu erzeugen, was dem Gestalter meisterhaft gelang. Seriengefertigte Figuren wurden anfangs z. T. umgebaut und variiert, damit die Szenen an Lebendigkeit gewannen.
Mit der Präsentation der Elastolin-Figuren in einer Ausstellung kommt die Ära eines sorgfältig gestalteten und produzierten Spielzeugs noch einmal zu Ehren. Ein originaler Spielzeugladen aus den 1950er Jahren, ausschließlich bestückt mit Hausser Produkten, bildet einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung. Originalobjekte von Römern, Rittern und Indianern ergänzen die Schau.
Das umfangreiche Begleitprogramm bietet eine Sammlerbörse, Vorträge, Film-Matineen, ein umfangreiches Kinderprogramm sowie Führungen. Die Ausstellung wurde ermöglicht durch private Sammler (u. a. Peter Müller, Familie Gröner) und die Firma Preiser (Rothenburg o.d.T.), die die Produktion der Elastolin-Figuren bis heute fortsetzt.

Bild: Elastolin-Indianerfigur
(Foto: Foto Besserer, Lauda-Königshofen)
 

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